Eiskellerenergie

Zunächst nähern wir uns dem historischen Gebäude der Kunstakademie, das in den 1870er Jahren entstand, auf eine andere Weise als gewöhnlich. Wir haben uns das System der Energie angesehen, das sich durch die gesamte Akademie zieht sowie das Belüftungssystem, welches sich von innen nach außen drückt, die Heizungsanlagen oder teilweise erneuerte, verschlissene, vergessene oder provisorisch reparierte Beleuchtungs- und Elektroinstallationen.

Dabei gingen wir vom Keller bis in das oberste Geschoss und registrierten auf jeder Ebene die zuvor genannten Systeme. Inwiefern interagieren sie mit dem Gebäude und zeitgleich auch mit den Menschen, welche dauerhaft von ihnen umgeben sind?

All diese Systeme haben im Kontext der Kunsthochschule zunächst einen sehr ernüchternden Charakter, schufen aber nach einer gewissen Beobachtungszeit geradezu eine gewisse Ästhetik und Akzeptanz. Diese Ästhetik wird oft mit kontingenten Beziehungen zwischen alten Artefakten und einzelnen technischen Strukturen in Verbindung gebracht. Diese scheinen sich oft gegenseitig aufzuheben oder die Bedeutung anderer Errungenschaften zu verfälschen. Über die Praktikabilität der Einbauten lässt sich sicherlich streiten, aber wir versuchen mit diesem Film die Frage zu formulieren, inwieweit wir in der gebauten Umwelt Ästhetik und Empfänglichkeit für Energie und Technik finden können.

Tobias John und Burak Güller