Als invasive Neophyten bezeichnet man neue Pflanzenarten, die – meist durch menschliches Handeln – global an Standorte gelangen, an denen sie zuvor nicht etabliert waren. Dort sind ihre spezifischen Umweltbedingungen für das Leben, Überleben und Vermehren gegenüber anderer Arten so vorteilhaft, dass sie sich überdurchschnittlich schnell ausbreiten – Arten verdrängen und Ökosysteme unwiderruflich verändern.
Die unmittelbare Nachbarschaft des invasiven Staudenknöterichs zum Akademiegebäude wird hier zum Anlass genommen über die Regionalität und Umweltverträglicheit von Rohstoffabbau zu reflektieren sowie Möglichkeiten der systemischen Rückführung des Materials zu denken. Die Versuchsreihe Neophytic Papers begreift die hiesige Präsenz des invasiven Staudenknöterichs als Tatsache des Anthropozäns und denkt sie produktiv als Material künstlerischer Arbeitsprozesse.
Magdalena Netta