Die Kunstakademie Düsseldorf stellt einen interessanten Betrachtungsgegenstand für die Thematiken und Aspekte von Reparatur, Collage und Care-Arbeit dar. Steven J, Jackson beschäftigt sich in dem Text „Rethinking Repair“ aus der Perspektive des „broken world thinking“ mit dem Potenzial von breakdown, maintenance und repair.
Beim „Broken World thinking“ geht es zentral um die Anerkennung der Grenzen und Zerbrechlichkeit der Welt im natürlichen, soziologischen aber auch technologischen Sinne. Die Geschichten und Strukturen der Moderne befinden sich in ständigen Auflösungs- und Zersetzungsprozessen. Dieser Verfall und die dadurch entstehenden Möglichkeiten für Breakdown, maintenance und repair stellen eine Chance für Entwicklung und Veränderung dar. Anstatt Fortschritt immer nur als Neuproduktion zu denken, könnten gezielte Reparatur und ein „nachhaltiges Kümmern“ gleichauf, wenn nicht sogar noch stärker, Innovation und positive Veränderung hervorbringen. Aus diesem Blickwinkel lassen sich neue Beziehungsstrukturen zwischen Mensch und Objekt aufbauen und das Denken in binären Akteurkonstellationen aufbrechen.
Meret Brosterhues