Vorlesung von Ludger Schwarte
26.04., 11-12:30, Hörsaal
Im Rahmen der Klima-Aktionswoche befasst sich meine Vorlesung „Theorien kollektiver Entscheidung“ am 26.4. mit den Herausforderungen der drohenden Klima-Katastrophe für individuelles und kollektives Entscheiden: Haben wir durch unsere Lebensweise in der Vergangenheit und Gegenwart uns jeglicher Zukunft beraubt oder können wir das durch eine individuelle und kollektive Verhaltensänderung noch aufhalten? Handlungsempfehlungen basieren zumeist auf wissenschaftlichen Prognosen, abgeleitet aus Klimamodellen, aus vergangenen und aktuellen Messungen. Gibt es angesichts dessen überhaupt noch Spielraum und Zeit zu zögern? Gleichzeitig kann es für diese historisch einmalige Krise keine Expertise geben. „Auf die Wissenschaft zu hören“ kann deshalb nur in die Irre führen. Expertokratie heißt, die eigene Verantwortung zu delegieren. Niemand kann sich aus der Verantwortung stehlen, wenn der Planet weiter lebbar existieren soll. Radikale Entscheidungen sind notwendig. Was bedeutet das? Wie können Entscheidungen sowohl notwendig als auch frei sein? Wie können wir die Freiheit der Einzelnen, die sich mit dieser Entscheidung verpflichten, verbinden mit der Verantwortung gegenüber den Zukünftigen, Ungeborenen? Wie kann das Wissen aus der Vergangenheit verbunden werden mit der Antizipation des Unbestimmten, Unverfügbaren?